Bundeswirtschaftsministerium gibt „Anreizprogramm Energieeffizienz“ bekannt

(c) BBH
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Die Energiewende ist bereits im vollen Gange. Mit dem jetzt bekannt gegebenen Anreizprogramm Energieeffizienz will nun das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) auch weitere Impulse für eine Wärmewende setzen.

Klimaschutz durch Energieeffizienz: hierbei kann auch der Gebäudesektor nicht außen vor gelassen werden. In privaten Haushalten hat die Raumwärmeversorgung mit 74 Prozent den größten Anteil am Endenergieverbrauch und bietet zugleich das größte Einsparungspotenzial. Genau hier setzt das „Anreizprogramm Energieeffizienz“ an, das das BMWi jetzt bekannt gegeben hat. Mit einem Fördervolumen von 165 Millionen Euro pro Jahr sollen Anreize gesetzt werden, in ein effizienteres Heizen zu investieren und Gebäude energetisch zu sanieren. Das Förderprogramm bleibt dabei auf Kurs mit dem Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE) der Bundesregierung, tritt jedoch an die Stelle der bisher geplanten, aber letztlich gescheiterten steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung.

Der Maßnahmenkatalog umfasst im Einzelnen:

Investitionszuschüsse für Brennstoffzellen-Heizung

Die Zukunft gehört der Brennstoffzellen-Technologie. Zukünftig sollen Brennstoffzellen-Heizungen bezuschusst werden, um die im Vergleich zu konventionellen Heizungsanlagen hohen Investitionskosten aufzuwiegen.

Mehr Förderung von effizienter Heizungstechnik

Ineffiziente, alte Heizungsanlagen sollen zunehmend der Vergangenheit angehören. Um dies zu erreichen, sollen Verbraucher durch ein neues Effizienzlabel für Kessel besser informiert werden. Außerdem sollen ihnen gründliche Check-Ups der gesamten Heizungsanlage zur optimalen Einstellung angeboten werden. Ferner umfasst das Maßnahmenpaket auch Zuschüsse, wenn sehr alte, ineffiziente Heizungen durch neue, besonders effiziente Anlagen ersetzt werden.

Sonderförderung von Maßnahmenkombinationen für Energieeffizienz- und Wohnwertsteigerung

Gezielt aufeinander abgestimmte Komponenten in Gebäuden, die Energieeffizienz steigern und zugleich den Wohnkomfort erhöhen, sollen gefördert werden. Ein Beispiel sind Lüftungsanlagen: durch ein angenehmes Raumklima wird der Wohnkomfort erhöht, Energie gespart und einem Schimmelbefall vorgebeugt.

Umfassende Qualitäts-, Beratungs- und Bildungsangebote

Im Dialog mit Branchenvertretern werden künftig regional breit angelegte fachliche Informations- und Bildungsmaßnahmen zur Energieeffizienz initiiert. Zudem soll ermöglicht werden, dass ein Konsortium von Finanzinstituten und Energieberatern den Hauseigentümer bei Sanierungs- und Finanzierungsfragen umfassend berät.

Das „Anreizprogramm Energieeffizienz“ ergänzt laut Ministerium auf sinnvolle Weise das bereits bestehende CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt.

Die Anreize für weitere Investitionen im Gebäudesektor sollen Arbeitsplätze sichern und letztlich das Erreichen der gesteckten Klimaschutzziele ermöglichen.

Ansprechpartner: Ulf Jacobshagen/Dr. Markus Kachel

Übrigens: Das Thema Energieeffizienz wird auch bei unserer Energiekonferenz am 2.7.2015 in Hamburg im Mittelpunkt stehen.

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